Das Fastentuch als Vorhang, der verbirgt und durch das Verbergen und Vorenthalten das Wesentliche zeigt.
Entwurf von Franz von Reden und Markus Zimmermann im Rahmen des ars liturgica Gestaltungswettbewerb 2012, Heilig Kreuz, Gladbeck-Blutendorf.
Was ist das Wesentliche, was ist das Wesentliche am Fasten? Kann das Wesentliche von nur einem Menschen erkannt und ausgesprochen werden?
Das Wesen der Kirche -so wie wir es verstehen- ist die Gemeinschaft. Das Wesentliche an der Botschaft Jesus Christus ist die Liebe. „Wo zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind da bin ich mitten unten ihnen“. Jesus als verbindender Moment zwischen Individuen.
Dieser Vorschlag für das Fastentuch der Heilig Kreuz Gemeinde in Gladbeck-Butendorf ist der Entwurf einer großen diffus-reflektierenden Scheibe mit fünf kreisrunden Aussparungen.
Das Material der Scheibe ist ein mit Goldfäden durchwirkter Baumwollstoff, auf welchem Folienstreifen eingenäht sind, die strahlenartig von den runden Aussparungen abgehen.
Die spiegelnde Qualität der Folie wirft den Blick des Betrachters zurück auf sich selbst. Durch die fünf Löcher blickt man auf das Sakrale, jeder Einzelne jedoch nur auf Ausschnitte: Der Blick des Einzelnen ist beschränkt. Die Summe der Blicke durch die Öffnungen im Fastentuch erblickt die Gänze des im verborgenen liegenden.
Das Fastentuch ist rund und hat einen Durchmesser von ca. 10 m. Für seine Benutzung wird es aus seiner Verpackung genommen und auseinandergefaltet.
Durch eine umlaufende Lasche werden nun Segmente einer Fiberglas-Stange gefädelt. Die Segmente werden durch einen Steckmechanismus miteinander verbunden.
Der Stoff gerät unter Spannung und wird zum Kreis. Das Fastentuch wird mit Hilfe zweier tragfähiger Nylonfäden im Kirchenraum aufgehängt.
Die Installation des Fastentuchs kann nur mit Hilfe einer kleinen Gruppe von Menschen vollbracht werden.